Die Anfangsjahre

Nach einigen Vorgesprächen trafen sich im September 1968 im Tanzcafe`“Leo Englert“ an die zwanzig vom Sportschießen begeisterte Rohrbacher und hoben den Schützenverein Rohrbach aus der Taufe.

Das Tanzcafe war das erste Vereinslokal und gleichzeitig auch sportliche Wirkstätte, da in einem Nebenraum des Cafes ein Schießstand mit fünf Schießbahnen für Luftgewehr und Luftpistole eingerichtet werden konnte.

Bereits im November 1968 fand das erste Freundschaftstreffen statt,. Gäste waren die Schützen aus Thüngersheim.

Im zweiten Vereinsjahr scharten sich schon 41 Mitglieder um den 1. Schützenmeister Georg Midderhoff, dessen Sinn, für sportliche und gesellschaftliche Aktivitäten, bis heute wegweisend für die Rohrbacher Schützen ist.

Ein in sportlicher und gesellschaftlicher Hinsicht sehr bedeutsames Jahr war für den Schützenverein das Jahr 1970. Den Trainingsfleiß des Jahres 1969 konnte die 1. Gewehr- mannschaft, getragen von der Begeisterung der Vereinsmitglieder, in Meisterschaftsehren umsetzen und schaffte somit ihren ersten Aufstieg innerhalb der Wettkämpfe in der Verbandsrunde.

Gesellschaftlich waren es zwei Höhepunkte:

Der nunmehr auf 63 Mitglieder angewachsene Verein konnte, mit tatkräftiger Unterstützung der Rohrbacher Bevölkerung, sein erstes Schützenfest abhalten.

Der Jahresausklang sah die Schützen in Verbundenheit mit dem Kriegerverein von 1928.

Die Ernennung der Veteranen des 1. Weltkrieges zu Ehrenmitgliedern, deren kameradschaftlicher Geist auch dem jungen Schützenverein innewohnt, wurde, durch die Übergabe der alten Traditionsfahne von 1928 und das Versprechen des 1. Schützenmeisters die Fahne in Ehren zu halten, besiegelt.

 

Die Siebziger 

Ein besonderes Anliegen des Vereins, der sich 1971 mit dem Sportverein Hausen zum
SV Hausen/Rohrbach zusammenschloss, war auch schon in frühen Jahren die Jugendarbeit, die sich nicht allein auf den Schießsport beschränkte, sondern durch attraktive Freizeitaktivitäten, wie z. B. Zeltlager, Plattenpartys, Tischtennis, ergänzt wird.

Das Vereinsleben der Jahre 1972/73 war sehr stark von Baumaßnahmen beeinflusst.

Durch Verhandlungen der Vorstandschaft mit der Gemeinde Rohrbach konnten drei Kellerräume der Rohrbacher Schule für den Schützenverein gewonnen werden.

Die Umgestaltung der Räumlichkeiten wurde von den nun 70 Vereinsmitgliedern in Eigenleistung durchgeführt.

Noch 1972 konnte der Schießstand mit vier Schießbahnen seiner Nutzung zugeführt werden.

Der „Schützenkeller“, das erste eigene Vereinslokal wurde 1973 bezogen. Für die Ehrung der Schützenkönige und der Vereinsmeister im November, bot die Einweihungsfeier, verbunden mit der offiziellen Eröffnung, den gebührlichen Rahmen.

Auch in den Folgejahren nahm die Mitgliederzahl kontinuierlich zu.

Für das Jahr 1976 wies das Mitgliederverzeichnis 84 Schützen aus, deren Führung Georg Midderhoff an den neuen 1. Schützenmeister Erich Brückner übergab. Die bayerische Schulreform brachte es mit sich, dass, wie in vielen kleineren Orten, auch in Rohrbach kein Schulunterricht mehr abgehalten wurde.

Die Rohrbacher Schützen ergriffen die Initiative und schlossen mit der Stadt Karlstadt einen Benutzungsvertrag für die auch noch derzeit genutzten Räume. Auch hier waren Umbauarbeiten erforderlich, die wiederum von den Schützen umgehend in Angriff genommen und durchgeführt wurden.

Im Jahr des zweiten Schützenfestes 1978 konnten die neuen Räume bezogen werden, deren großzügiger Schnitt, dem nun auf über 100 Mitglieder angewachsenen Verein, die für größere Veranstaltungen erforderlichen Voraussetzungen bot.

 

Die Achtziger

Die Anschaffung einer Fahne und deren feierliche Weihe im Rahmen des dritten Schützenfestes waren die Eckpunkte des Vereinsgeschehens im Jahre 1981.

Bei der Fahnenweihe übernahmen die Karlburger Schützen die Patenschaft für den Schützenverein Rohrbach.

Die Fahnenpatin war Birgit Breidenbach, Fahnenträger war Reinhard Endres.

Wie bereits dargelegt, stieg auch im Jahr 1981 die Anzahl der Vereinsmitglieder weiter. Somit war es möglich, neue Mannschaften für die Rundenwettkämpfe aufzustellen. Dies führte zu einer erheblichen Ausweitung des Schießbetriebes, das auf den vorhanden Ständen nicht mehr zufriedenstellend durchgeführt werden konnte.

Die Erweiterung des Schießstandes auf insgesamt 10 Schießbahnen wurde 1982 abgeschlossen und die neue Anlage ihrer Bestimmung übergeben.

Traditionsgemäß gehören das Königsschießen und die Königsfeier zu den jährlichen Höhepunkten der Schützenvereine. Mit einem nicht alltäglichen Ergebnis wurden die Rohrbacher Schützen 1986 überrascht. Zwei Damen, Margit Mehler als Schützenkönigin und Claudia Endres als Jugendkönigin, gaben der gesamten männlichen Konkurrenz das Nachsehen.

1987 war ein Jahr des Umbruchs. Die mit dem Sportverein Hausen/Rohrbach 1971 eingegangene Verbindung wurde in gegenseitigem Einvernehmen gelöst. Seitdem trägt die ehemalige Schützenabteilung den Namen „Schützenverein Rohrbach“.

Jahre anstrengender und erfolgreicher Vereinsarbeit konnten mit dem vierten Rohrbacher Schützenfest, dem 20jährigen Gründungsfest im Jahre 1988 dokumentiert werden. Der Besuch vieler Vereine aus Nah und Fern, die gewohnte Unterstützung der Rohrbacher Bürger, sowie die Arbeit der Schützen trugen zum sehr guten Festverlauf bei.

 

Die Neunziger

Ein in jeder Hinsicht geordnetes Vereinsleben sowie das Vertrauen von rund 160 Mitgliedern und die Verantwortung für diese übertrug Erich Brückner 1991 auf seinen Nachfolger Dieter Interwies, unter dessen Leitung die Innenrenovierung des Schützenhauses im Januar 1992 weitestgehend abgeschlossen wurde.

Das 25jährige Gründungsfest im Juni 1993 wurde ein voller Erfolg. Mit Vereinen aus ganz Deutschland wurden Verbindungen geknüpft. Am Fest nahmen u.a. teil: SV Obing/Chiemsee, Böllerschützen Landau, SV Edelweiß Rohrbach/Donauries, Gemeindeverwaltung Belgershain-Rohrbach, SV Rohrbach/Ludwigsau, Schützen Rohrbach/Ober Ramstadt. Insgesamt besuchten unser Schützenfest über 50 Vereine aus Nah und Fern.

Die ehemaligen Vereinsvorstände Georg Midderhoff und Erich Brückner wurden beim Gründungsfest zum Ehrenvorstand ernannt.

25 Jahre Schützenverein Rohrbach brachten viel Arbeit, die von den Mitgliedern und insbesondere von der Vorstandschaft und von den 1. Schützenmeistern mit viel Idealismus auch gegen vielfältige Widrigkeiten zum Wohle des Vereins geleistet wurde.

 

!!!Fortsetzung folgt ... !!!

Unser Schützenhaus ist gut in das gesellschaftliche Leben Rohrbachs eingebunden. Öffentliche und private Veranstaltungen werden abgehalten.

Die gesellschaftliche Integrationskraft unseres Schützenvereines, der eine wesentliche Rolle im örtlichen Vereinsleben einnimmt, gilt es vor allem für die Jugend zu erhalten.

Die Fortführung sportlicher Erfolge, die Pflege der Jugendarbeit und die Bewahrung und Förderung örtlicher Traditionen, verbunden mit kritischer Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Gedanken und Erfordernissen, schaffen hierzu die Voraussetzungen.

Rohrbach mit seinen knapp 500 Einwohnern ist heute ein Stadtteil der Kreisstadt Karlstadt.

Durch die räumliche Trennung zur Kernstadt wurde der ursprüngliche dörfliche Charakter kaum verändert und örtliche Tradition weitgehend nicht beeinflusst.